Die Empfehlungen der Datenschützer sind eindeutig.
WhatsApp verstößt gegen geltendes Recht und sollte nicht verwendet werden.
Soweit die rechtliche Lage. Praktisch kümmert das aber die wenigsten.

Die meisten, die so wie ich Whatsapp ablehnen, werden diese Diskussionen kennen. Aber vlt. helfen Euch meine Argumente ein Stück weiter:

Wenn ich im Bekanntenkreis über alternative Messenger rede und frage, warum ausgerechnet WhatsApp verwendet wird, dann kommt oft ein Totschlagargument:

„Weil WhatsApp alle verwenden.“
Stimmt! Dass kann man nicht abstreiten.

Schön, aber dann stelle ich mir die Frage:
„Wieviele Kontakte muss ich wirklich über Messenger erreichen?“

Jetzt sind wir in der gefühlten Wahrnehmung, die durch den Bauch gesteuert werden, und viele haben anscheinend den Eindruck, wenn man gegen WhatsApp argumentiert, dass man ihnen den Kontakt zu ihren Freunden nehmen will. Man muss das aber sachlich beleuchten.

Jeder von uns hat eine Unmenge von Kontakten auf seinem Smartphone.

Auch wenn man den Kontakt schon lange nicht mehr gesehen hat – man könnte ihn ja nochmal brauchen.
• Mit 70% dieser Kontakte chattet man nie.
• Mit 20% hat man wenig Kontakt das ist so der weite Bekannten- und Freundeskreis.
• Mit 10% hat man viel Kontakt weil sie zum engsten Freundeskreis oder zur Familie gehören.

Um diese 10% geht es. Hier tausche ich Familienfotos und wichtige persönliche Informationen aus. Ich chatte über dies und das – und auch schon mal über die einen oder anderen „Wehwechen“.

Wollen wir wirklich, dass diese Informationen auf den Servern von WhatsApp landen, wo sie analysiert werden?

„Ja aber“ werdet Ihr jetzt sagen. „Die Chats sind doch „verschlüsselt“.

Ja, das ist richtig, aber der Code von WhatsApp ist eine BlackBox. Keiner weiß was mit dem privaten Schlüssel, der dafür nötig ist, passiert. In der Firmenleitung von WhatsApp / Facebook gibt es immer wieder Diskussionen die Verschlüsselung aufzuweichen.

Der ehemalige WhatsaApp Eigentümer, der immer dagegen war, die Verschlüsselung aufzuweichen, hat den Facebook Konzern verlassen. Das sollte einem zu Denken geben.

Nein, hier sollte man einen Messenger nehmen, dessen Code überprüfbar ist. Und mal ganz ehrlich. Wenn wir von diesen 10% reden, wie aufwändig ist es tatsächlich sich mit diesen auf einen anderen Messenger zu einigen? Das dauert keine Stunde.

Da kommen wir zum nächsten Totschlagargument: „Ich möchte keinen zweiten Messenger auf meinem Handy!“

Ernsthaft?
Handy sind heute so leistungsfähig wie Großrechner der 70er Jahre und kosten uns viele hundert Euro.

Es werden ohnehin durch den Hersteller unzählige Apps vorinstalliert.
Kommt es da auf eine mehr oder weniger tatsächlich an?

Die Benachrichtigungen der Apps erscheinen alle in der Benachrichtigungsleiste.
In vielen Anwendungen kann man in der Nachrichtenvorschau bereits antworten. Da ist es dann egal welcher Messenger das ist. Die meisten sehen ohnehin sehr gleich aus.

Mit den restlichen Bekannten in den Kontakten kann man im Bedarfsfall auch telefonieren, eine SMS oder auch eine EMail schreiben. Da muss ich auch nicht wissen, welchen Messenger derjenige einsetzt.

Wenn wir es schaffen, die wichtigen Konversationen zu schützen, dann sind wir schon einen großen Schritt weiter. An geschäftliche Kommunikation, die besonders schützenswert ist, denke ich jetzt mal nicht.

Wo ich ehrlich gesagt geistig aussteige, ist wenn Leute lieber stundenlang über den Status Quo diskutieren, anstatt sich in 5 Minuten eine brauchbare Alternative zu überlegen.

Dann stelle ich mir noch eine wichtige Frage – wie wichtig bin ich einem Menschen, der es nicht schafft für mich einen zweiten Messenger zu installieren?

Just my 2Cents

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